Eine Narkose macht einigen Menschen Angst. Allein die Vorstellung, während einer Operation das Bewusstsein zu verlieren und sich anderen auszuliefern, ist für einige Menschen sehr beunruhigend. Dabei bieten heutzutage moderne Narkose-Techniken höchste Sicherheit und Kontrolle. Außerdem werden Patientinnen und Patienten von der Einleitung der Narkose bis zum Aufwachen engmaschig von speziell ausgebildeten Anästhesie-Team überwacht und betreut.
Das Anästhesie-Vorgespräch: Vertrauen schaffen und Risiken minimieren
Ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung auf eine Operation ist das Narkose-Vorgespräch und die Voruntersuchung, erklärt Prof. Dr. med. Hartmut Bürkle, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. Hierbei stehen die individuellen Bedürfnisse und der Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten im Fokus. „Wie geht es Ihnen im Alltag? Wie sind Sie körperlich belastbar? Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein oder gibt es Vorerkrankungen, die berücksichtigt werden müssen?“ Dies sind wichtige Fragen, die helfen, die Narkose individuell abzustimmen und eventuelle Risiken zu minimieren.
Schmerzfreier "Schlaf-Zustand" während der Narkose
Am Tag der Operation beginnt der eigentliche Narkose-Prozess. Jeder Anästhesie-Prozess wird engmaschig von den Spezialistenteams, bestehend aus Fachärztinnen und Fachärzten für Anästhesiologie und Anästhesie-Pflegenden kontrolliert. Die Patientinnen und Patienten werden in einen tiefen, schmerzfreien Schlaf versetzt, wobei die erfahrenen Anästhesie-Teams modernste Technik einsetzen. Zunächst geben sie ein Schmerzmittel, gefolgt vom eigentlichen Narkosemittel. Dabei kommt ebenfalls eine Überwachung der Narkose („Schlaf“-Tiefe) zum Einsatz, die eine sehr präzise Dosierung der Medikamente ermöglicht. Prof. Bürkle betont: „Wir überwachen jederzeit alle wichtigen Organfunktionen. So können wir sicherstellen, dass die Patientinnen und Patienten tief und fest schlafen und nach der Operation schnell wieder aufwachen.“
Nach der Operation: Behutsames Ausleiten der Narkose
Nach der Operation folgt die behutsame Ausleitung aus der Narkose. Hierbei überwacht das Team genau, wie schnell die Patientinnen und Patienten aufwachen. Schon etwa fünf Minuten nach dem Ende der Operation öffnen die Patientinnen und Patienten wieder die Augen, beschreibt Prof. Bürkle den Prozess. Die Überwachung der Vitalfunktionen endet aber erst, wenn sichergestellt ist, dass die Patientin/der Patient vollständig aus der Narkose erwacht und stabil ist.
äin-red
Quelle: "Im Fokus" - Online-Magazin des Universitätsklinikum Freiburg
https://www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/2024/keine-angst-vor-der-narkose.html
November 2024